PRESSE

"Regisseurin Patrizia Schuster hat diese Doppelebene
hochraffiniert inszeniert (...).
Die durchgehend bestechenden Darsteller und die
erstaunlich klare Handschrift Schusters machen die
Aufführung zu einer Meisterleistung, die den Vergleich
mit großen Theatern nicht zu scheuen braucht."

(RUHR-NACHRICHTEN)

Im Mittelpunkt der Inszenierung steht die individuelle Suche der Figuren nach dem SinN ihres Lebens. Vater Günther, der die Karriere zugunsten seiner Familie hintangestellt hat und es nun bereut. Mutter Verena hat die Erfüllung in der Familie gesucht und muss sich eingestehen, dass es sie nicht glücklich macht. Dana die den Sinn in der Arbeit gesucht
hat und dafür auf Freunde und Familie verzichtet hat. Jost, der das Leben noch mal richtig auskosten will, bevor der Ernst des Lebens beginnt. Und Tochter Kathi, die mit ihren Selbstzweifeln, der Unzufriedenheit mit sich und der Welt, alle anderen auf ihr eigenes
Unglück aufmerksam macht. So sehen sich diejenigen, die am Ende, vor den Scherben des Lebens stehen, und diejenigen, die am scheinbaren Beginn ihres Lebens stehen, gegenüber. Was wäre gewesen, hätte man sich hier oder dort anders entschieden? Macht es überhaupt Sinn, sich immer wieder die „Was wäre wenn...?“-Frage zu stellen?
Wie filmische Schnitte hat Hübner die Tagebucheinträge von Tochter Kathi – poetische Gedankenbilder – immer wieder eingefügt. Dieser bildgewaltigen Sprache wird mit einer Gedankenbilder – immer wieder eingefügt. Dieser bildgewaltigen Sprache wird mit einer einfachen stählernen Klippe – neben der spartanischen aber realistischen Hauptbühne – ein klarer Kontrast entgegengestellt. Hier verschwimmen Fiktion und Wirklichkeit. Am Ende bleibt es dem Zuschauer überlassen, ob Kathi sich diese Klippe hinunterstürzt oder nicht. Und ob sie sich überhaupt auf einer Klippe im Urlaub befindet, damals oder heute, oder alles nur in ihrem Kopf passiert und in ihrem Tagebuch seinen Ausdruck findet.

REGIE
STUDIOBÜHNE BOCHUM
27. JUNI 2009
STUDENTISCHE THEATERGRUPPE "LUDENTES"

VON LUTZ HÜBNER

FOTOS: JOHANNES KUNZ