PATRIZIA SCHUSTER
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"So nah nimmt der Besucher an ihrem Elend teil,
dass man sich kaum traut, ihr den zustehenden Applaus zu schenken. (...)
Fazit: ungewöhnlich und empfehlenswert"


(EXTRA-TIP)
Ein theatraler Stadtspaziergang an sechs Orte der Stadt. Beginnend im Theater erwartet die Zuschauer ein Einbürgerungsamt auf der Bühne. Eine Wissenschaftlerin hält eine kurze theoretisch-philosophische Einführung: „Was ist fremd? Wer ist fremd?“. Danach beantworten die Besucher im Spielformat „1,2 oder 3“ Fragen zur Stadt Kassel. Die Zuschauer werden in 4 Gruppen kategorisiert: Fremde, Kasseler, Kasselaner, Kasseläner. Trotz klarer Punktevorgaben handelt der Einbürgerungsbeamte willkürlich. Die Gruppen wer den dann mit Stadtplan und Marschroute in die Stadt geschickt. Lediglich die Fremden haben einen „Fremdenführer“. In der St. Elisabeth Kirche begegnen die Gruppen Friedrich II., dort beigesetzter
Kasseler Landgraf, der 1754 gegen den Willen seines Vaters zum Katholizismus konvertierte. Er musste seine Religion sein Leben lang geheim ausüben und ohne seine Frau und seine Kinder leben. Mit Zitaten aus der Ringparabel befragt der Landgraf das Thema Religionsfreiheit. „Der Geist der Religionen“ sorgt für die musikalische Untermalung. In einem Hotelzimmer treffen die Besucher auf eine alternde, in Kassel gastierende Tänzerin, die sich fragt, welchen Sinn das Leben ohne Tanzen denn überhaupt noch haben soll. Allein gelassen von ihren Weggefährten und Bewunderern, ohne Familie, will sie ihrem
Leben mit einer Überdosis Schlafmittel ein Ende setzen. Die Figur ist angelehnt an Vicki Baums Grusinskaya aus „Menschen im Hotel“.
Auf einem öffentlichen Platz sehen die Besucher einer Hip Hop tanzenden Jugendgruppe zu, die zu dem Song „Veronal“ von „Materia“ performen. Dann wird die Gruppe von dem irakischen Rosenverkäufer „Sad“ begrüßt, der Teile aus Robert Schneiders „Dreck“ an diesem öffentlichen Raum spielt. Es entsteht nicht nur eine Auseinandersetzung mit dem Text, sondern vor allem auch damit, wie dieser autorassistische
Mann mit seinen Parolen auf die uneingeweihten Passanten wirkt.
Weiter geht es in ein altes Gemäuer, das Teil der ursprünglichen Stadtmauer war. In diesem feuchten, dunklen Keller hört der Zuschauer eine Klang- und Stimmcollage. Das Thema (fremde) Sprache steht im Mittelpunkt. Die anderen Stationen werden wieder aufgenommen.
Zum Schluss kommen alle Zuschauer in einem Restaurant zusammen, um sich über das Erlebte auszutauschen. Sie haben die Möglichkeit mit eingeladenen Kasselern ins Gespräch zu kommen und die Fremden der eigenen und anderen Gruppen näher kennen zu lernen.

TÄTIGKEIT
ORT
PREMIERE
MITWIRKENDE
FREMD IN KASSEL
REGIE UND KONZEPTION
STAATSTHEATER KASSEL
21. JUNI 2013
schuster.patrizia(at)gmail.com +++ Wilhelmshöher Allee 190, 34119 Kassel +++ IMPRESSUM
JURI
EIN THEATRALER STADTSPAZIERGANG
EVA-MARIA KELLER, THOMAS MECZELE, ALJOSCHA LANGEL, CHRISTINA WEISER, ALEXANDER WEISE (SCHAUSPIEL), JUDITH CASPARI (GESANG), TANZCREW VENTIL, MATTHIEU GÖTZ (BÜHNE), ANIKA KLIPPSTEIN (KOSTÜM), CHRISTA HOHMANN (DRAMATURGIE)
PRESSE

"Bei dem Performanceprojekt werden verschiedene
Zustände von Fremdsein ausprobiert - mit hohem
Einfühlungsfaktor und immer hautnah dran
an Schauspielern und den anderen Besuchern. (...)
Dazu gibt es viele liebevoll überlegte Details zu entdecken.
Wie wars? Lebendig und vielfältig."


(HNA)
FOTOS: NILS KLINGER
ALTE LIEBE
WAISEN
BESUCH DER ALTEN DAME
FREMD IN KASSEL
KONTRABASS
HOTEL PARAISO
ELECTRONIC CITY