PRESSE

"Stürmischer Applaus für die hinreißende Parforceleistung."

(HNA)

Auf und ab, wie eine Note in einem Notensystem, bewegt sich der Kontrabassist in seinem schwarzen Frack vor einer weißen Stoffbahn auf einem 1,5 Meter breiten weißen Läufer.Im Zentrum steht eine Nische mit seinem Bass. Egal wohin er will, an dem Instrument kommt er nicht vorbei. Sein Weg ist schmal, ein Ausweg nicht in Sicht. Wie ein Tier mit Hospitalismus verläuft sein Weg immer nur nach rechts und links. Nur die Hoffnung, dass Sarah eines Tages auf ihn aufmerksam wird, lässt ihn einen Schritt aus seiner gewohnten Bahn machen, nach vorn in etwas Unbekanntes. Aber nur ganz kurz.
Spielort und Zeit sind nicht durch die Inszenierung vorgegeben und lassen viel Platz für eigene Ideen. Ist er gerade im Orchestergraben, wartet auf seinen nächsten Einsatz und hält Innere Zwiesprache mit sich selbst? Oder ist er im Orchesterproberaum, zu Hause oder ausnahmsweise in der Kantine? Pointierte Einschnitte, in denen der Raum dunkel wird und der Kontrabassist danach ineiner anderen Haltung erscheint, lassen die Zeit zwischen den einzelnen Abschnitten genauso unklar erscheinen, wie die Zeitspanne der gesamten Erzählung. Ist es eineEntwicklung über einen Abend? Über mehrere Wochen oder gar nur ein kurzer Moment, kurz bevor er „den Schrei tut“, indem ihm noch mal all seine Gedanken durch den Kopf schießen? Auf den regelmäßigen Alkoholkonsum wurde vollständig verzichtet, da nicht der Eindruckeines alkoholdepressiven Menschen entstehen sollte. Das zentrale Thema ist die existenzielle immerwährende Selbstbefragung des Bassisten, in der sich jeder Einzelne
wiedererkennen kann, die einen jeden Tag weiter vorantreibt.

TÄTIGKEIT
ORT
PREMIERE
MITWIRKENDE


TERMINE

DER KONTRABASS

REGIE
STAATSTHEATER KASSEL
30. APRIL 2011
FRANZ JOSEF STROHMEIER (SCHAUSPIEL)
SIBYLLE PFEIFFER (AUSSTATTUNG)
MICHAEL VOLK (DRAMATURGIE)
21.März, 3.April, 13.Juni, 22.August & 24.Oktober

FOTOS: NILS KLINGER